testbericht nikon d850 - die qual der wahl - entscheidungsfindung und testbericht

Was habe ich auf diese Kamera gewartet und dabei kam die Ankündigung irgendwie aus dem Nichts...

Um ehrlich zu sein habe ich nicht damit gerechnet, noch im Oktober mit einer neuen Nikon in den Urlaub zu fahren. Mit der Ankündigung habe ich dann direkt einen Body vorbestellt und bin davon ausgegangen diesen am Erscheinungsdatum, Anfang September, in den Händen zu halten.

 

Weit gefehlt, mit Ach und Krach habe ich noch einen Body Anfang Oktober abgestaubt, die Wartelisten sind aber immer noch nicht abgearbeitet!

 

Da liegt sie nun in der Tüte vor mir und schaut mich an. Sehnsüchtig habe ich auf diesen Tag gewartet und dann taucht sie auf, die Frage: Warum habe ich den Body eigentlich gekauft?

 

Die ersten Testberichte im Internet auf einschlägigen Blogs sind bereits gepostet und ich übe mich im ersten Haptiktest und der ehrlichen Frage, musste das wirklich sein?

 

Ganz ehrlich, seitdem ich eine Nikon Vollformatkamera habe kaufe ich regelmäßig das neue Modell, um für den alten Body noch ein paar Taler zu bekommen.

 

 

Doch was ist eigentlich schlecht an meiner Nikon D810, bzw. nervt mich, dass es den Kauf und dern Aufpreis der Nikon D850 rechtfertigt?

 

Ja das Display ist klein und hat nicht die beste Auflösung und es gibt auch kein Klappdisplay, keine WLAN Verbindung per APP und auch für die GPS Daten muss ein zusätzlicher Adapter gekauft werden bei der Nikon D810.

 

Mit diesen kleinen Spielchen ist zum Glück Schluss, Nikon hat der D850 all das spendiert was bereits die D810 verdient gehabt hätte und was die meisten Kamerahersteller bereits seit Jahren als Standard bieten. Das sind aus meiner Sicht keine Kaufargumente für die D850, sondern absolute Basics, um Nikon Kunden bei der Stange zu halten.

 

Doch was hat mich nun wirklich an der D810 gestört, außer dem Autofokus nichts Immanentes um ehrlich zu sein, vielmehr habe ich meine Nikon D810 wirklich ins Herz geschlossen.

 

Dennoch, gerade der neue Autofokus der D850 hat es mir angetan, das Gleiche AF-System wie in der D5. Mal sehen, ob Nikon hält was sie versprechen. Die Meinungen und Praxistests der D750 und D500 sind ja mehr als positiv.

 

Für meine Art der Fotografie ist der Autofokus teilweise das Nonplusultra. Zum einen mache ich viel Landschafts- bzw. Langzeitbelichtungsfotografie unter herausfordernden Umweltbedingungen, wie z.B. in Island und dem Diamantensperrgebiet,  oder ich beschäftige mich mit  der Wildlifefotografie in Afrika.

 

Zwei total unterschiedliche Genres, die gegensätzlicher kaum sein können. Die Langzeitbelichtung schreit nach Megapixelwahnsinn und Vollformatsensor und die Wildlifefotografie nach einem schnellen Autofokus, hoher Bildfolge und einem Cropsensor zur Brennweitenverlängerung.

 

Um dieses Problem zu lösen habe ich sogar  mit dem Gedanken gespielt mir für die Wildlifefotografie einen Nikon D500 Body zusätzlich zuzulegen. Gerade diese Lücke schließt hoffentlich nun die D850. Die Bildfolge ist extrem schnell mit 7 Bildern pro Sekunde und der Autofocus mit dem Profi AF der D5 mit 153 Messpunkten der D500 mindestens ebenbürtig, dazu gibt es noch einen extrem großen Sucher.

 

Aus der Langzeitbelichtungsperspektive kann man natürlich nie genug Megapixel haben und da nimmt man mal eben die 45,7 MP mit, vorausgesetzt  die Optik kann es überhaupt auflösen und ohne über die noch größeren RAW Files zu meckern. Der Sensor wird bereits DXOMARK überschwänglich gelobt.

 

Natürlich freue ich mich auch über das Klappdisplay und bin besonders mal gespannt, wie sich dies unter der afrikanischen Sonne, im afrikanischen Sandsturm und in eiskaltem Meereswasser schlägt... Hier wünsche ich mir, dass sich Nikon keine Blöße gibt, denn der größte Vorteil der Nikon D810 ist ihre Zuverlässigkeit und Unverwüstlichkeit.

 

Die beste Kamera der Welt nützt einem gar nichts, wenn Sie auf Reisen aufgrund der Beanspruchung oder infolge von Extrembedingungen ihre Arbeit einstellt. Da verzichte ich ganz klar auf jegliche Art von Schnickschnack und setze auf Zuverlässigkeit. Mal abgesehen vom Klappdisplay wird die D850 da ohne Probleme in die Fußstapfen der D810 treten.

 

Daneben freue ich mich natürlich auch über das Fokus Peaking im Live View, ehrlicherweise bieten das andere Hersteller aber schon seit geraumer Zeit und nicht nur in ihren Spitzenmodellen an. Auch die stille Auslösung ist nice to have, aber nicht in meinem primären Fokus.

 

Um es auf den Punkt zu bringen, die Nikon D850 erlaubt es mir erstmals meine präferierten Genres, die Landschaftsfotografie und Langzeitbelichtung mit der Wildlifefotografie in einer Kamera und auf hohem Niveau umzusetzen. Ob die D850 diese Erwartungen in der Realität umsetzen kann (vorausgesetzt ich bringe die Fähigkeiten mit), wird sich ab dem 13.10 in Botswana zeigen.

 

Keine Frage, ich werde über meine Erfahrungen in den kommenden Blogs berichten.

 

Abschließend möchte ich noch mal das ausgelutschte und immer noch treffende Argument anführen. Der Mensch hinter der Kamera macht die Fotos und nicht die Kamera selbst.

 

Es geht um so viel mehr als nur Technik und dabei kann einem auch nicht das teuerste Equipment helfen. Die Nikon D810 bleibt für mich eine hervorragende Kamera, genauso wie die D750 und die D500. Nicht zu vergessen und zu unterschätzen ist und bleibt die Objektivwahl (offizielle Nikon D850 Empfehlungsliste). Es macht keinen Sinn einen teuren Body zu kaufen, um dann eins günstigstes Kit Objektiv zu verwenden...

 

Es gilt die persönlichen Anforderungen an die Kamera zu definieren und darauf basierend eine sachliche Kaufentscheidung zu treffen. Bei mir sind das Sensor und Auflösung sowie Autofokus und Bildfolge, damit komme ich für mich konsequent zur D850.

 

D.h. aber nicht, dass ich die Funktionen der D850 ausnutze. Im Gegenteil, ich bin eher ein old school Fotograf, verzichte auf fast alle Zusatzfunktionen und fokussiere bei der Langzeitbelichtung auch noch manuell.

 

Ich würde mir wirklich einen Body für die Ewigkeit wünschen, einen der mit mir durch dick und dünn, durch heiß und kalt und nass und staubtrocken geht, einen Body mit dem ich echte Erinnerungen verknüpfe und der Gefühle in mir regt. Mal sehen wann uns die Industrie dieses Erlebnis wieder bescheren kann (mal abgesehen von Leica)...

 

Und um ganz ehrlich zu sein, ich glaube ich habe diesen Body in der D850 nach einigem testen gefunden. Den besten Testbericht bisher zur Nikon D850 findet ihr mal wieder auf dpreview.

 

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Nun ist es doch soweit gekommen und die spiegellose Nikon Z7 nebst 35 mm f1.8 liegt neben mir. Nein, meine Nikon D850 habe ich noch nicht verkauft, vielmehr möchte ich beide Kameras mit nach Namibia nehmen.



Die Nikon D850 ist jetzt schon eine ganze Weile mein Begleiter. Zuerst habe ich sie etwas argwöhnisch beäugt, war ich doch mit der D810 sehr zufrieden und dann all diese gemeinsamen Erinnerungen. Lohnt sich der Umstieg auf die D850 überhaupt bei dem Preisaufschlag. Was ist mein Resultat nach Monaten der Nutzung und Testens in Rio de JaneiroBotswana und Langzeitbelichtung in Hamburg?



Auf meiner Botswanareise habe ich mit meinen neuen Nikon D850 Body natürlich auch Langzeitbelichtungen gemacht und mir nichts weiter dabei gedacht...

Zurück in Deutschland stelle ich dann fest, die Langzeitbelichtungen sehen zum Teil aussehen wie ein Schweizer Käse - übersät von Hotpixeln. Bitte nicht schon wieder Nikon...!



Einen Tag nach Weihnachten stand ich zum ersten mal auf der Plaza der Elbphilharmonie für mein Projekt "Moin Hamburch!". Es war ein Morgen nach einer nächtlichen Sturmflut und der Wind stand in Böen auf der Front der Elbphilharmonie, genau da wo ich gerade meine Kamera aufbaute und mir nicht sicher war, ob die Kamera und ich nicht beide mit der nächsten Böe über die Brüstung geweht werden. 



testbericht nikon d850

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Kommentare: 1
  • #1

    wrBEIRqX (Montag, 19 September 2022 19:46)

    1