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Der South Luangwa Nationalpark ist legendär, wer an Sambia denkt,  der denkt meistens zuerst an den South Luangwa Nationalpark, der häufig auch in einem Atemzug mit dem weltberühmten Okavango Delta genannt wird.

Das Luangwatal strahlt eine weitreichende Anziehung aus, insbesondere für diejenigen die bereits mehrfach im südlichen Afrika unterwegs waren und auf der Suche nach einem weiteren Stück atemberaubender Natur zum Erfahren und zum Erleben sind.

Reisebericht, Reiseblog, Rundreise: Selbstfahrerreise Sambia South Luangwa National Park

 

Wer mit dem Gedanken einer Reise in das Lunagwatal spielt, dem sei der  Hupe Reiseführer Luangwa ans Herz gelegt. Hier werden die geschichtsträchtigen Lodges beschrieben und die Geschichte im Luangwatal bis in die heutige Zeit interessant aufbereitet. Das Luangwatal erstreckt sich zwischen dem im Westen liegenden ca. 1.600 Meter  hohen Muchinga Escarpement und dem im Westen liegenden Luangwa Fluss.

 

Aufgrund des Bergmassives im Westen und dem während der Regenzeit, zwischen November und April, stark anschwellendem Luangwa Fluss konnte sich in der Region dazwischen eine vielfältige Natur relativ abgeschieden von der menschlichen Entwicklung erhalten. Dies gilt sowohl für den größeren und bekannteren South Luangwa, als auch für den kleineren und wesentlich abgelegener liegenden North Luangwa Nationalpark, einer unglaublichen Erfahrung für Enthusiasten.

 

Zu den im Luangwatal anzutreffenden Tieren gehören deshalb auch mehrere endemische Arten, wie die Puku Antilope, das Cookson Gnu, das Crawshay-Zebra und die Thorneycroft Giraffe. Darüber hinaus leben hier fast alle im südlichen Afrika zu findenden Wildtiere. 

Das letzte Nashorn starb hier allerdings bereits 1987 infolge Folge von Wilderei aus. Geparden werdet Ihr hier auch nicht finden, da die hohe Baumdichte den Geparden keinen freuen Jagdraum bietet. Weltberühmt ist das gesamte Luangwatal insbesondere für seine Leopardenpopulation, die dichte Bewaldung und der ursprüngliche Lebensraum des Luangwatals bilden ideale Lebensbedingungen.

 

Eine Anreise in den Nationalpark ist problemlos per Flugzeug über die Hauptstadt Lusaka zum "Masumba International Airport" 25 km außerhalb von Mfuwe möglich, wobei Ihr euch nicht vom Wort "International" täuschen lassen solltet.

 

Wir sind wie üblich auch in Sambia als Selbstfahrer unterwegs und reisen über die Great East Road von Lusaka aus an. Der Reiseabschnitt beträgt ca. 670 km und ist an einem sehr anstrengenden Transfertag in ca. 10,5 Stunden ohne Pause zu bewältigen.

 

 

Der kleine Ort Mfuwe ist das einzige Dorf vor dem Eingangstor in den South Luangwa Nationalpark, denn hier führt die Zugangsbrücke über den Luangwafluss in den Nationalpark.

 

Viele der Lodges liegen außerhalb des Parks direkt am Luangwaufer. Je näher die Lodges an der Brücke sind, umso schneller seit Ihr am Morgen im Nationalpark, eventuell vor Sonnenaufgang und ohne lange in der Schlange mit den anderen Game Drive Vehicles der anderen Lodges  zu stehen. 

 

Je näher die Lodges an der Brücke liegen, umso teurer wird deshalb auch der Übernachtungspreis. Die Parkeintrittsgebühren betragen pro Tag und Person USD 30 (USD 15 pro Fahrzeug) und werden häufig von den Camps bereits vorausgezahlt, um die Anmeldezeiten zu verkürzen. Wer Als Selbstfahrer und oder Camper anreist, der sollte ausreichend passende USD zur Hand haben, die Umrechnung gestaltet sich ebenso so herausfordernd wie das Auffinden von Wechselgeld. 

 

Natürlich gibt es auch Lodges im Nationalpark, hierbei handelt es sich oftmals um "luxuriöse" Lodges, es gibt aber auch einige Bushcamps. Erwartungsgemäß sind die Lodges im Park hochpreisig, denn hier seit Ihr vor Sonnenaufgang und bis nach Sonnenuntergang im Park unterwegs und habt damit natürlich die besten Chancen zur Tierbeobachtung.

 

Da es sich um einen Nationalpark handelt ist das Fahren ausschließlich auf den offiziellen Wegen erlaubt. Das Wegenetz wird in der Regenzeit, zwischen November und April, aufgrund des anschwellenden Luangwaflusses, nebst weitreichender Überschwemmungen, leider stark eingeschränkt. Darüber hinaus werden Fußsafaris in dieser Zeit nur eingeschränkt angeboten.

 

Die beste Reisezeit für Tierbeobachtungen im Luangwatal ist deshalb die Trockenzeit von Mitte Mai bis max. Ende Oktober, dann sind die meisten Wege befahrbar und alle Lodges geöffnet.

 

 

Wir haben uns für das Wildlife Camp etwas südlich von Mfuwe entschieden. Fast alle Camps liegen traumhaft schön am Lunangwa Fluss gelegen. Es handelt sich um offene Camps, d.h. es gibt keine Zäune und alle Wildtiere streifen um und regelmäßig auch direkt durch die Lodges. Auf beiden Seiten des Flusses gibt es einen unglaublichen Tierreichtum und so sind auch bei uns in der Lodge Elefanten und Giraffen oft und gern gesehene Gäste.

 

Das Wildlife Camp ist ein rustikales Camp mit zweckmäßig ausgestatteten Chalets, einem schönen offenen Haupthaus zum Essen und einer Bar direkt am Luangwa Fluss mit Blick auf das Wasserloch. In der Regenzeit lässt sich die Angel direkt vom Haupthaus in den Fluss werfen.

Der wirklich sehr schön angelegte Campingplatz liegt ca. 100 Meter entfernt und natürlich auch direkt am Luangwa Fluss. Einige der Campingplätze liegen direkt am Luangwa, umgeben von schattigen Bäumen. Besonders schön ist der Pool mit weitem Blick über den Luangwa Fluss.

 






 

Zusätzlich zu Game Drives im South Luangwa National Park bietet auch das Wildlife Camp Bushwalks zum eigenen am Luangwa gelegenen  Bushcamp an. Das Zelt-Camp liegt nicht im Nationalpark, ist aber wunderschön direkt am Fluss gelegen und der Tierreichtum um den Park ist nahezu ebenso reich wie im Park selbst. Viele andere Camps bieten Fußsafaris nebst Übernachtung in ihre Bush Camps im Park an. Bei diesen Camps handelt es sich dann aber um eine andere Preiskategorie. Allgemein lässt sich festhalten, das Preisniveau im gesamten Luangwatal und auch in ganz Sambia liegt signifikant über dem anderer Länder im südlichen Afrika.

 

Die Begründung der Fußsafari haben wir Normen Carr zu verdanken, der 1950 das erste Safari Camp in Sambia im South Luangwa errichtete und sich nicht auf die Jagdsafari, sondern auf die Fußsafari fokussierte. 

Heutige Fußsafaris sind ausschließlich mit einem ortskundigen Guide und entsprechender Lizenz sowie einem erfahrenen und bewaffneten Ranger des jeweiligen Nationalparks erlaubt. In Botswana sind Fußsafaris in den Nationalparks hingegen ausschließlich unbewaffnet und auch mit nur zwei Guides erlaubt. In Südafrika sind zwei bewaffnete Guides mit entsprechender Lizenz ausreichend.

 

 

Auf leisen Sohlen geht es durch den Bush vom Hauptcamp auf einen dieser magischen Ausflüge. Manchmal habe ich schon bevor es losgeht so ein Gefühl, dass die Erfahrungen der kommenden 24 Stunden wahrscheinlich zu den für mich wertvollsten der gesamten Reise gehören werden.

 

Meistens geht es mir so vor Übernachtungen in der Wildnis, insbesondere wenn wie hier ein Bushwalk Teil des Programms ist. Wir starten entlang des Luangwaflusses und gehen dann querfeldein, Orientierung geben uns insbesondere die Tierspuren. Lazarus unser Ranger bildet den Kopf unserer kleinen Gruppe. Auf den  bisherigen Bushwalks haben wir meistens "nur" Antilopen gesehen und ein paar Elefanten aus größerer Entfernung.

 

Heute scheinen wir dank Lazarus und der hohen Tierdichte in South Luangwa, selbst außerhalb des Parks, mehr zu sehen zu bekommen. Schon kurz nach dem Start nimmt ein Flusspferd in einer Staubwolke Reißaus von uns und wenig später stehen wir im Bush umgeben von Antilopen, etwas weiter entfernt zieht eine Elefantenmutter mit ihrem Kleinen vorbei und eine Gruppe Thorneycroft Giraffen mit vielen Jungtieren beäugt uns argwöhnisch. 

 

Im Bush herrscht Aktivität an diesem späten Nachmittag, so wie ich es zuvor auf eigenen Beinen noch nicht erleben durfte und es fühlt sich gut an - so lebendig, so ehrlich und so natürlich, fast vertraut. Natürlich wären wir ohne unseren Ranger Lazarus total verloren und das nicht nur wegen seines Gewehres, mit dem man sicher auch einen Elefanten mit bloßen Händen erschlagen kann.

 

Auch wenn meine Sinne sich an die Verhaltensweisen in der Natur zu erinnern scheinen, so ist dies erfreulich, aber leider eine total Selbstüberschätzung was die Qualität und Geschwindigkeit des Erinnerns angeht. Trotzdem ist es eine unglaublich schöne Erfahrung völlig vergrabene Sinne urplötzlich zu entdecken, Sinne die mir sehr gut tun.

 

 

Das Bush Camp liegt idyllisch am Luangwa Fluss und das Lagerfeuer brennt schon bei unserer Ankunft und drei Stühle stehen am Ufer des Luangwa, um den Sonnenuntergang an diesem Ort erleben und aufsaugen zu dürfen. Es wird leise im Bush, der würzige Duft vom Holzrauch des Feuers zieht in meine Nase gepaart mit den Braai Gerüchen des Kochfeuers. Ich nehme einen Schluck von meinem Gin Tonic und lasse die schwächer werdenden Farben am Horizont an mir vorbeiziehen. Was brauchen wir mehr?

 

Das Camp ist einfach und zweckmäßig, es gibt einen kleinen überdachten Bereich mit Tisch zum Essen und je nach Gruppengröße bis zu vier kleine Doppelzelte. In den Zelten findet sich ein schmaler Bettrahmen mit Matratze, echter Luxus beim Campen in Wildliferegionen. Zum Waschen gibt es eine kleine Schale vor dem Zelt, etwas abseits steht ein Plumpsklo, zu dem wir ab dem Einbruch der Dunkelheit immer von Johannes oder Lazarus begleitet werden. Ich nehme mir fest vor nachts allein auf das Klo zu gehen, aber nachts bin ich leider ein Feigling.

 

Darüber hinaus gibt es noch eine Bucketshower und die stuff area, in der insbesondere gekocht wird. Alles was man braucht ist da und um uns herum nichts als wundervolle und überwältigende Natur.

 

Am kommenden Morgen schauen einige Elefanten zum Frühstück vorbei, bevor es auf den Bushwalk zurück in das Wildlife Camp geht, leider viel zu schnell. Hier könnte und würde ich gern länger bleiben.

 

Der South Luangwa Nationalpark ist atemberaubend schön und unbedingt eine Reise wert, insbesondere die Bushwalks mit der Möglichkeit eine Nacht im Bush zu verbringen machen einen Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis!

 

Ist Eurer Interesse geweckt und Ihr möchtet auch nach Sambia reisen. Wir reisen seit über 10 Jahren mit Carsten Möhle von Bwana Tucke Tucke und wissen genau warum.

 

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